Der Motor muß auch nachgesehen werden. Nach
über 30 Jahren inklusiv einer halben Ewigkeit an Standzeit ist das
unumgänglich. Die Bilder 188 bis 191 zeigen den Motor in noch
zusammengebautem Zustand.
188
189
190
191
Dokumentieren Sie sich bei der Zerlegung welche Teile in welcher
Reihenfolge und an welcher Stelle verbaut waren. Diese Mühe
erleichtert den Zusammenbau später erheblich. Schließlich kann es
im ungünstigen Fall einige bis viele Wochen dauern bis man den
Motor wieder komplettiert und wer hat dann noch jedes Detail in
Erinnerung.
Der Motor ist auseinandergebaut (192 &
193) und die ersten Teile werden grob gereinigt (195). Die
Schaltkulisse (194) macht nach der Reinigung einen recht guten
Eindruck und wird nicht weiter zerlegt.
Die Kugellager haken beim Drehen und der Gummi der
Wellendichtringe ist über die Jahre hart geworden. Aber beim
Aufarbeiten werden sie ohnehin erneuert.
192
193
194
195
Neue motorspezifische Ersatzteile sind praktisch nicht zu bekommen. Darum
habe ich mir zwei Motorfragmente als Teilespender angeschafft. Das
Innenleben dieser Spender liegt jetzt mit den anderen Teilen auf dem Tisch
(196). So kann ich die Teile gut miteinander vergleichen und entscheiden, welche Teile beim Zusammenbau
verwendet werden können.
Es überrascht mich nicht, daß einige Motorteile beschädigt sind. Ein
Teil der Beschädigungen ist auf falschen Zusammenbau durch einen der
Vorbesitzer zurückzuführen. Andere Schäden wie Rost entstehen durch die
lange Lagerung. Beispielsweise ist die Kupplung eines Spendermotors
angerostet (200), obwohl sie
normalerweise im Ölbad läuft.
Ein Schwachpunkt dieser Motoren ist die Schaltung, genau genommen der
Ziehkeil.
Der Ziehkeil (201), manchmal auch Schaltfinger oder Schaltkreuz genannt, ist sehr stark
verschlissen und hätte ganz sicher nicht mehr lange funktioniert. Wenn
meine Recherchen stimmen, dann sollte ein für Sachs-Motore angebotener
Ziehkeil exakt passen. Offensichtlich ist der Ziehkeil bei den
Sachs-Motore auch öfter defekt, schließlich finden wir für Sachs
mehrere Angebote im Internet.
196
197
198
199
200
201
Die Getriebehauptwelle (204) und die Kickstarterwelle
(211) habe ich zerlegt und die einzelnen Teile in Zusammenbaureihenfolge
nebeneinander gelegt.
In der langen Nut der Getriebehauptwelle (208 & 209) wird der Ziehkeil
bewegt. Während ich das Mokick noch recht regelmäßig fuhr ist mir ein
Ziehkeil abgeschert. Die Beschädigung an der Nut durch den defekten
Ziehkeil läßt sich auf Bild 208 recht gut erkennen. Zum Vergleich eine
in der Nut unbeschädigte Getriebehauptwelle (209).
Bei der Kickstarterwelle (211) ist der Anschlaghebel (ganz
rechts im Bild) für die Grundstellung des Kickstarterhebels eine weitere
Schwachstelle. Dieser ist gerne auf der Welle ausgeschlagen. Vermutlich
ist es das Resultat, wenn man den Kickstarterhebel über lange Zeit nach
dem Starten des Motors immer wieder in Grundstellung zurückschlagen
läßt.
Beim Vergleich des ausgeschlagenen Anschlaghebel (249) mit dem Bild 250
läßt sich erahnen, daß sich der ausgeschlagene Anschlaghebel in
absehbarer Zeit auf der Welle rundgedreht hätte. Der Anschlaghebel kann
allerdings ohne allzu großen Aufwand ausgewechselt werden, sofern man
denn Ersatz hat.
204
208
209
211
249
250
Die Bilder (241 & 242) sind zum besseren
Vergleich der verschlissenen Ziehkeile mit dem neuen Teil.
Die untereinander stehenden Bilder zeigen jeweils den
gleichen Ziehkeil.
243
246
248
242
244
245
247
241
Als Hilfe beim Zusammenbauen des Motors empfiehlt sich der Ersatzteilkatalog
wegen der Schautafel, Teilebezeichnung und der Bauteilreihenfolgen.
Außer man hat eine originale Reparaturanleitung bzw. ein
Werkstatthandbuch, mit denen man natürlich wesentlich
bessergestellt ist.
Falls
jemand eine Reparaturanleitung oder ein
Werkstatthandbuch zu einem Fahrzeug der
Marke DEMM besitzt, dann
würde ich mich außerordentlich über eine
Kopie freuen.
Die Motorgehäusehälften sind vom
Glasperlstrahlen zurück und die neuen Kugellager wie auch die
neuen Wellendichtringe habe ich bereits eingebaut.
Es ist auch unbedingt darauf zu achten, daß die
Wellendichtringe in der gleichen Richtung eingebaut werden wie
sie auch werkseitig montiert waren.
225
223
224
226
Kurbelwelle (227),
Hauptwelle (228), Vorgelegewelle (229) und Kickstarterwelle (210)
kommen wieder an ihren Platz. Den neuen Ziehkeil und den
Betätigungsstift / -Welle habe ich bereits beim
Zusammensetzen der Getriebehauptwelle eingesetzt. Bei
komplettierter Getriebehauptwelle ist es etwas schwieriger den
Ziehkeil mit dem Betätigungsstift zu verbinden.
227
228
229
210
230
Die Motorblockhälften
sind endlich wieder zusammen (232) und mit neuen
Edelstahlschrauben verschraubt. Die Teile für den
Kickstarteranschlag inklusiv der Rückholfeder (239) und einem
nicht ausgeschlagenen Anschlaghebel (250) werden als nächstes
wieder an der linken Motorseite (240) angebracht. Die
Schleifspuren, die auf beiden Rückholfedern (251) zusehen
sind, lassen nur den Schluß zu, daß die Antriebskette
ziemlich lange entsprechend weit durchgehangen haben muß.
Neue Federn wird man sich bei Bedarf wohl oder übel
anfertigen lassen müssen. Etwas Glück hatte ich schon; eine
unbeschädigte Feder befand sich an einem Teilespender-Motor.
Das
Kurbelwellenzahnrad mit Scheibenfeder sehen Sie auf dem Bild
254 und das Foto 250 zeigt den Kupplungskorb mit allen
erforderlichen Teilen in Zusammenbaureihenfolge von links nach
rechts.
Auf der rechten Motorseite habe ich das Kurbelwellenzahnrad
und die Kupplungsglocke (231) bereits montiert. Vor dem
Einlegen der Tellerfeder (links 233) die Stützscheibe (rechts
233) über die Kupplungsnabe legen (234). Anschließend wird
die Tellerfeder so in den Kupplungskorb gelegt (235), daß
später der Lamellenträger auf dem äußeren Radius der
Tellerfeder liegt.
Zur Kupplung gehört weiterhin der Lamellenträger sowie
Kupplungs- und Stahllamellen, deren Einbaureihenfolge Sie auf
Bild 255 sehen können. Es muß beachtet werden,
daß die letzte Kupplungslamelle entgegen aller anderen
Kupplungslamellen nur auf einer Seite einen
Belag hat, der zur obersten Stahllamelle zeigend eingelegt
werden muß. Die einseitig belegte letzte Kupplungslamelle
habe ich nur zur Ansicht mit dem Belag nach oben gedreht (256). Das Kupplungspaket kommt als
nächstes in den Kupplungskorb (236).
Beim Vorspannen der
Kupplung im Kupplungskorb kann der Sprengring (237) im
Kupplungskorb arretiert werden (238). Mit einem mittelgroßen 2-Arm-Abzieher
und der Ausrückscheibe (253) habe ich die Kupplung dazu
entsprechend spannen können.
Der Einbau der Kupplung ist mit der Montage der
Ausrückscheibe (257) abgeschlossen.
232
239
251
250
240
254
252
231
233
234
235
255
256
236
237
253
238
257
Die nächste anstehende Arbeit war
die Montage der Stehbolzen (258) für den Zylinder. Von den
drei vorhandenen Kolben ist leider nur ein einziger
einigermaßen brauchbar
(259), die beiden "schlechten" Kolben haben
Beschädigungen im Ringstoß-Bereich des Top-Rings. Auf den
Bildern 271 / 271a und 274 / 274a sind die relevanten Stellen
recht gut zu erkennen.
Nach der Montage des Kolben etc. (259) musste natürlich auch
die Zylinderfußdichtung über die Stehbolzen gelegt werden.
Anschließend wurde der Kolben eingeölt und der Zylinder mit
ebenfalls eingeölter Lauffläche aufgesetzt (260). Den
Zylinderkopf habe ich über Kreuz festgezogen und zum
Abschluß Edelstahl-Hutmuttern (262) auf das überstehende
Stehbolzengewinde geschraubt.
Werkseitíg hat die Zünd- / Lichtanlage keine eigene
Masseleitung. Auf dem Bild 263 ist in der Mitte die
vorbereitete Masseleitung, oben der neue Schrumpfschlauch und
rechts die Befestigungsschrauben.
Wenn die Masseleitung an der Ankerplatte befestigt (264)
ist, kommt diese zurück an ihren Platz (265). Die
Scheibenfeder links oben im Bild 266 darf keinesfalls
vergessen werden und muß in jedem Fall vor dem Aufsetzen des
Polrads (267) in die Nut der Kurbelwelle gelegt werden.
Jetzt kann der Kontaktabstand und der Zündzeitpunkt (268)
eingestellt werden.
258
259
260
261
262
263
264
265
266
267
268
271a
274a
271b
274b
Das neue Kettenrad (284) und das
neue Kettenritzel (280) sind angekommen.
Bei dem Kettenrad konnte ich eines sozusagen "von der
Stange" verwenden. Das Kettenrad von der Firma "ESJOT"
sieht zwar nicht wie das originale Kettenrad (285) aus, aber
die zur Verwendung erforderlichen Maße (284-ESJOT) stimmen
mit dem Original überein.
Es gibt sogar neue Sicherungsbleche mit Schrauben für das
Kettenrad (291 & 292). Das Sicherungsblech ist nicht für
die Marke DEMM beworben, aber der Lochkreis zur Befestigung
und die Schrauben passen.
Meine gebrauchten Kettenritzel (278) & (279) sind leider
verschlissen und außer als Muster nicht mehr verwendbar. An
einem Kettenritzel (278) ist bereits ein Zahn abgebrochen. Ein
neues Kettenritzel war bei keinem von mir kontaktiertem
Anbieter mit den nötigen Abmessungen im Angebot. Über
"drei Ecken" konnte ich mir recht günstig ein neues
Kettenritzel (280) anfertigen lassen.